Gut abgestimmte Symbiose in der Diabetesversorgung der Region

Spezialisierte MVZ-Schwerpunktpraxen sichern ambulante Versorgung

In Sachen Diabetes ist der Landkreis Limburg-Weilburg trauriger Spitzenreiter: Hier gibt es mehr Zuckerkranke als im Hessen- und im Bundesdurchschnitt. Mit einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 9 Prozent liegt die Region deutlich über dem Hessenwert von 8,1 und dem Bundesschnitt von 8.6 Prozent. Erst wenige Wochen ist es her, dass eine AOK-Studie diese alarmierenden Zahlen veröffentlichte. Die gute Nachricht: Unter dem Dach der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz ist ein breit gefächertes Netz der diabetologischen Versorgung etabliert: So betreibt die Gesellschaft das Medizinische Versorgungszentrum am Gesundheitszentrum St. Anna Hadamar mit zwei Schwerpunkt-Praxen, die auf Betreuung und Versorgung von Diabetes-Patienten spezialisiert sind. Beide Praxen leisten aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechende Behandlung in allen Bereichen: Therapie, Beratung und Schulung. Sollte eine stationäre Aufnahme nötig sein, gibt es unter dem Dach des St. Vincenz-Krankenhauses ergänzende Angebote in der Inneren Medizin sowie der Gefäßchirurgie – eine gut abgestimmte Symbiose für die Diabetesversorgung der Region.

In der Hadamarer Praxis versorgt der Internist Dr. Friedeman Hedrich, Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie, Diabetologie und Ernährungsmedizin, die diabetologischen Patienten; sein internistischer Kollege Prof. Dr. Bernhard Saile hat sich auf endoskopische Untersuchungen spezialisiert (über diesen Bereich werden wir gesondert berichten). In der Zweigpraxis Limburg des MVZ`s im Gesundheitszentrum Schafsberg sind die beiden Internisten Dr. Carsten Spies und Anna Borgardt in der diabetologischen Schwerpunktpraxis und zertifizierten Fußambulanz tätig. „Diabetes kann man zwar nicht im klassischen Sinn heilen. Aber richtig eingestellt und mit entsprechender Schulung kann jeder Patient mit Diabetes gut und ohne große Einschränkungen leben. Dabei helfen wir,“ so Dr. Carsten Spies und Dr. Friedeman Hedrich.

In der Limburger Zweigpraxis des MVZ ist zudem eine Fußambulanz angesiedelt, in der Patienten mit der Folgeerkrankung des diabetischen Fußsyndroms behandelt werden können. Der Schlüssel zur erfolgreichen Therapie ist das frühzeitige Erkennen und die stadiengerechte Versorgung des erkrankten Fußes. Hierzu bedarf es einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit mit Podologen und Orthopädieschuhmachern sowie mit den Fachkollegen der Gefäßchirurgie, Angiologie und Radiologie im benachbarten St. Vincenz-Krankenhaus – alle sind für die Spezialisten der MVZ-Praxis unbürokratisch und zeitnah erreichbar.

Dr. Carsten Spies ist zudem Leiter des Zentrums für Diabetologie und Ernährungsmedizin am St. Vincenz-Krankenhaus, welches auch stationäre Versorgung leistet. Patienten mit einer Erstmanifestation von Diabetes mellitus Typ1, Typ2 und Typ3, MODY sowie Patienten mit Stoffwechselentgleisungen bei bekanntem Diabetes mellitus aber auch Patienten mit diabetischem Fußsyndrom werden hier behandelt und durch ein interdisziplinäres Team betreut. Die Therapie erfolgt nach den Leitlinien der DDG (Deutschen Diabetes-Gesellschaft) mit Ernährungsberatung, Tabletten, Insulin und Bewegungstherapie. Gerade erst wurde das Zentrum erneut mit dem Qualitätssiegel „Zertifiziertes Diabeteszentrum DDG“ ausgezeichnet, die Fußambulanz des MVZ ist darüber hinaus als „Ambulante Fußbehandlungseinrichtung DDG“ zertifiziert. Beide Einrichtungen werden seit mehr als zehn Jahren in regelmäßigen Abständen rezertifiziert – Zeugnis einer dauerhaft gesicherten, qualitativ hochwertigen Patientenversorgung. Denn die DGG zertifiziert ausschließlich Einrichtungen, die hohe Anforderungen erfüllen. Schließlich ist Diabetes die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland, über sechs Millionen Menschen sind betroffen. Diese brauchen fachübergreifende, leitliniengerechte Behandlung in spezialisierten Zentren, Kliniken oder Praxen.
Ergänzend zur internistischen Versorgung ist auch das Gefäßzentrum des St. Vincenz auf die Behandlung von diabetologischen Erkrankungen spezialisiert. U.a. werden hier in enger Zusammenarbeit mit der Fußambulanz des Diabeteszentrums Patienten mit diabetischem Fußsyndrom gemäß der Nationalen Versorgungsleitlinien behandelt. Hauptziel der Behandlung ist es die Gefäßversorgung zu optimieren und Amputationen zu verhindern. Sollten chirurgische Eingriffe nicht vermeidbar sein, ist hier das gesamte Spektrum der offen-chirurgischen und minimal-invasiven Behandlungsmethoden nach den neuesten Standards verfügbar.

++++ Hintergrund ++++

Diabetes mellitus ist eine komplexe Krankheit mit unterschiedlichen Ausprägungen. Man unterscheidet Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2. Vor allem die Zahl der Menschen, die an Diabetes Typ 2 leiden, steigt in Deutschland rasant. Diese Erkrankung verursacht häufig zunächst keine Beschwerden, führt unbehandelt für die Betroffenen jedoch zu ernsten Folgeerkrankungen. Denn ein erhöhter Blutzucker schädigt die kleinen und großen Gefäße. Es kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt, Nierenleiden, Amputationen oder Erblindungen kommen. Durch eine gute medizinische Betreuung lassen sich diese Folgeerkrankungen jedoch vermeiden.

Zur Praxis Diabetologie mit Fußambulanz und Ernährungsmedizin.

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